Inklusion in Buxtehude
Stadtelternrat fordert Unterstützung für Kalle-Gerloff-Schule
In Folge des dritten Inklusionstages in Buxtehude Ende November hat der Stadtelternrat in einem Schreiben - unter anderem an den Landkreis, Politiker, Schulleitungen und Verwaltung - deutliche Forderungen und Kritik hinsichtlich der Situation der Kalle-Gerloff-Schule geäußert. Insbesondere wird in dem Schreiben auf die Herausforderungen bei der Inklusion und der räumlichen Einbindung der Schule in die Buxtehuder Bildungslandschaft hingewiesen.
Herausforderungen der Kalle-Gerloff-Schule: Inklusion und räumliche Engpässe
Die Kalle-Gerloff-Schule, eine Einrichtung der Lebenshilfe für Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischen Förderbedarf, wird von etwa 60 Schülerinnen und Schülern besucht und steht aktuell vor großen Herausforderungen. Etwa die Hälfte der Kinder wird in der Tagesbildungsstätte unterrichtet, die andere Hälfte in Kooperationsklassen an fünf Standorten in Buxtehude. Es fehlen jedoch Kooperationen an wichtigen Schulen wie der Grundschule Am Rotkäppchenweg und der Grundschule Harburger Straße, so der Stadtelternrat. Für die Jahrgänge ab Klasse 5 musste die Schule sogar auf Standorte außerhalb von Buxtehude ausweichen. Schulen in Apensen und Harsefeld hätten trotz mehrfacher Anfragen überhaupt nicht reagiert.
„Es ist wichtig, dass die Kalle-Gerloff-Schule bei Umbauten und Neubauten der bestehenden Schulen in Buxtehude mitgedacht wird“ , fordert der Stadtelternrat. "Kurz- und mittelfristige Lösungen müssen gemeinsam gefunden werden, um das Inklusionskonzept weiter umzusetzen."
Die langfristige Umwandlung der Kalle-Gerloff-Schule in eine Förderschule in freier Trägerschaft (e.V.) ist zwar geplant, jedoch sei dieser Prozess zeitaufwendig und könnte bis zu zehn Jahre dauern. Angesichts der aktuellen Gesetzeslage, die das Ende der Tagesbildungsstätten bis 2028 vorsieht, fordert der Stadtelternrat schnelle Übergangsregelungen.
Kritik am Umgang mit dem Wegfall von Corona-Hilfen
Eine zentrale Sorge des Stadtelternrates betrifft den Wegfall von Stellen aus dem Corona-Hilfspaket zum 31. Dezember 2024. Trotz wiederholter Anfragen erhielt der Stadtelternrat von Schulleitungen keine konkreten Zahlen über die betroffenen Stellen. Diese mangelnde Kommunikation wird scharf kritisiert: „Wir hätten uns mehr Respekt und Wertschätzung gegenüber einem offiziellen Gremium der Hansestadt Buxtehude gewünscht, das rund 11.000 Eltern und 5.500 Schülerinnen und Schüler vertritt“, heißt es in der Mitteilung.
Laut Angaben des Landrates Kai Seefried sind allein in Buxtehude 14 Stellen mit insgesamt 145,5 Stunden betroffen. Besonders kritisch ist die Situation an der Hauptschule Süd, die derzeit mit erheblichen Herausforderungen zu kämpfen hat, darunter eine schlechte Unterrichtsversorgung von unter 80 Prozent sowie fehlende Sozialpädagogik-Stellen.
Forderungen des Stadtelternrates
Um die aktuellen Probleme zu bewältigen, fordert der Stadtelternrat:
Räumliche Lösungen: Die Einbindung der Kalle-Gerloff-Schule in bestehende Schulstandorte sowie die Bereitstellung von Klassenräumen für Kooperationsklassen.
Übergangsregelungen für Personal: Temporäre Finanzierung der betroffenen Stellen durch den Schulträger, bis das neue „Start-Klar-Paket“ der Landesregierung greift.
Einbindung in die Facharbeitsgruppe: Der Stadtelternrat verlangt, in die Machbarkeitsstudien und Entscheidungen des Masterplans für Grundschulen einbezogen zu werden, um seine gesetzliche Aufgabe gemäß Niedersächsischem Schulgesetz (NSchG) wahrnehmen zu können.
Unterstützung durch Landrat Kai Seefried
Landrat zeigt Verständnis
Landrat Seefried äußerte Verständnis für die Anliegen des Stadtelternrates und betonte die Bedeutung der Kalle-Gerloff-Schule als integralen Bestandteil einer inklusiven Bildungslandschaft. Er regte an, Gespräche mit der Sozialdezernentin des Landkreises sowie der Landespolitik zu führen. Zudem schlug er vor, dass die Stadt Buxtehude als Schulträger übergangsweise die Kosten für betroffene pädagogische Fachkräfte übernimmt.
Eindringlicher Appell an die Verantwortlichen
Der Stadtelternrat appelliert eindringlich an Politik, Schulträger und Schulleitungen, Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. „Inklusion und eine gute Bildung brauchen ein gemeinsames Wollen und entschlossenes Handeln“, so das Fazit des Stadtelternrates. Die Zukunft der Kalle-Gerloff-Schule und eine gerechte Unterstützung für alle Buxtehuder Schulen stehen dabei im Mittelpunkt.
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