Bildungsmisere
Kreis-CDU diskutiert in Salzhausen über Schule der Zukunft

In Salzhausen (v. li.): Landtagsabgeordneter und CDU-Kreisvorsitzender André Bock, Landtagsabgeordneter Christian Fühner, Christiane Oertzen, Vorsitzende der AG Bildung, und Michael Klaproth, CDU-Fraktionsvorsitzender im Salzhäuser Samtgemeinderat | Foto: CDU-Kreisverband Harburg-Land
  • In Salzhausen (v. li.): Landtagsabgeordneter und CDU-Kreisvorsitzender André Bock, Landtagsabgeordneter Christian Fühner, Christiane Oertzen, Vorsitzende der AG Bildung, und Michael Klaproth, CDU-Fraktionsvorsitzender im Salzhäuser Samtgemeinderat
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"Nach Pisa - Wie muss Schule der Zukunft aussehen?" war das Thema eines Diskussionsabends, zu dem jetzt die Arbeitsgruppe Bildung des CDU-Kreisverbandes Harburg-Land nach Salzhausen eingeladen hatte. 

Christian Fühner, bildungspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Mitglied im Kultusausschuss und gelernter Studienrat, stand als kompetenter Ansprechpartner Rede und Antwort. Für ihn zeigen die schlechten Ergebnisse der jüngsten Pisa-Studie, dass der Bildungsbereich in der schwierigsten Lage seit Jahrzehnten ist. Fühner machte dies fest an den bislang höchsten Krankenständen, massiven Problemen bei den Grundkompetenzen der Schüler, der immer größeren bürokratischen Belastung von Lehrkräften und an der Tatsache, dass 40 Prozent der Lehrer in Teilzeit arbeiten. All das führe zu einer sehr angespannten Situation, waren sich die Zuhörer aus allen politischen Lagern und von verschiedenen Bildungseinrichtungen einig. 

Bildungsbereich in schwierigster Lage seit Jahrzehnten

"Ich möchte die individuell bestmögliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, die auch realistisch umsetzbar ist", betonte Christian Fühner. "Daher wäre es sehr gut, wenn etwa Schulleitungen versuchen, Teilzeitkräfte zur Erhöhung ihrer Stundenzahl zu gewinnen." Eine Diskussionsteilnehmerin brachte es auf den Punkt: "In einer Zeit, in der wir alle weniger werden, wollen alle weniger arbeiten – das funktioniert doch nicht!"

Fühner sprach sich auch für verpflichtende Sprachstandserhebungen im Kitabereich und für die Wiedereinführung von Schulkindergärten aus. Dadurch würden Grundschulen entlastet. Die Erzieherausbildung möchte die CDU dualisieren und vergüten, sodass die Berufswahl attraktiver wird.

Kritik an Kultusministerin wegen Ganztags-Finanzierung

Auch der Ausbau der Schulsozialarbeit, Inklusion, Medienkompetenz und Umsetzung des Ganztags in Grundschulen ab 2026 wurden intensiv diskutiert. Dabei kritisierte Christian Fühner Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) scharf: "Wann sagt die Ministerin endlich, wie Ganztag bezahlt werden soll. Acht Stunden in der Schule an fünf Tagen wird zwar finanziert, aber das vorgesehene Geld für Investitionen in Gebäude reicht vorne und hinten nicht." Bei der Umsetzung des Ganztags möchte Fühner den Schulen auch mehr Flexibilität geben, um beispielsweise für Kunst-, Sport- oder Musikunterricht auch Vereine einbinden zu können. Nur so könnten die Schulen im Bereich der Grundkompetenzen zukunftsfähig agieren.

Begeistert von zukunftsorientierter Grundschule Salzhausen

Wie eine zukunftsorientierte Grundschule aussehen kann, konnten die Teilnehmer vorab erleben. Das Konzept des 2022 eingeweihten Teilneubaus der Grundschule Salzhausen vereint Architektur und Pädagogik. Die Vorstellung durch die Schulleiterin Claudia Rückforth begeisterte jetzt alle Gäste. "Ich gratuliere Salzhausen und damit auch dem Landkreis Harburg zu dieser innovativen Schule", zeigte sich Christian Fühner beeindruckt. "Hier ist wirklich ein Gebäude für die Zukunft entstanden!"

Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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