Mpox? nein, allergische Hautreaktion
Duftstoffallergie: Parfüm und Duftstoffe - der wohlriechende Feind 👃
Wenn plötzlich neben mir ein Parfüm mit etwas Mensch dran auftaucht, frage ich mich oft: Wie definiert man eigentlich den Duft des Lebens? Frisch gebackenes 🥖 Brot, die bunten Blumen 🌺 im Frühling, das Windelkackerchen des neugeborenen Babys 👶, oder ist es ein stark duftendes Lieblings-Parfüm? Eine Duftwolke kann spirituellen, emotionalen und körperlichen Frieden ✌️ auslösen und sie kann Heilung und Wohlbefinden fördern? Schon möglich, aber das kann ein langer, tiefer Furz 💨 auch, wenn Blähungen quälen. Geruch ist unser primitivster Sinn, er ist dem emotionalen Gehirn 🧠 sehr nah. Moment mal, was ist das plötzlich für ein atemberaubender Geruch? Meine Augen 👀 brennen 🔥 und jucken, ich treffe ein parfümtragendes Wesen auf dem Weg zum nächsten „Ich😵💫bin😳so🙃fabulös“ Meeting. Willkommen in der Welt der Duftstoffallergie, wo selbst der harmloseste Blumenstrauß 💐, eine Portion Weichspüler, oder eine parfümierte Slipeinlage zur feindlichen Übernahme werden kann. Kosmetikprodukte, Wasch- und Reinigungsmitteln oder Raumdüfte können Pigmentstörungen, Pigmentflecken und Pickelmale auslösen. Aber was sind eigentlich Duftstoffe? Sie sind die Chemikalien, die in vielen Produkten versteckt sind, um uns beim Öffnen von Flaschen oder Tuben zu verführen. Durch ihre Verwendung in Parfüms, Reinigungsmitteln und sogar in Lebensmitteln verwandeln sie unseren Alltag in einen multisensorischen Rausch 🫢bis sie plötzlich zum Albtraum werden. Etwa elf Prozent der Bevölkerung leiden an einer Duftstoffallergie. Weltweit sind mehrere zehn Millionen Menschen davon betroffen. Frauen sind dabei überproportional häufiger von Duftstoffallergien betroffen als Männer. Die Häufigkeit bei Kindern ist in den letzten Jahrzehnten dramatisch angestiegen. Für viele Menschen, die wie ich darauf allergisch reagieren, sind diese Duftaromen wie stinkende Landminen: Man weiß nie, wann man auf eine tritt. Wer zu den Betroffenen gehört, die eine Duftstoffallergie haben, dem kann Folgendes bekannt vorkommen: Du betrittst einen Raum voller Leute und während andere sich über die neuesten Modetrends austauschen und über die Nichtanwesenden tratschen, fragst du dich nur eins: „Wo ist der Ausgang?“ Du hast das Gefühl, zusammen mit einem wild gewordenen ätherischen Ölfass eingesperrt zu sein. Was genau passiert, wenn eine Nase👃 beschließt, eine Revolution gegen die Duftstoffe auszurufen? Allergiesymptome werden zur Kracke, umklammern und schränken ein! Die Symptome können von leichtem Niesen, Atemnot und fließender Nase bis hin zu schrecklichem Juckreiz überall und entzündeten 👀 Augen reichen. Die Quellen dieser Duftstoffe sind vielfältig. Oftmals verstecken sie sich als „Fragrance“ auf der Zutatenliste, so geheimnisvoll wie ein ungebetener Gast bei einer Familienaufstellung. Wenn ich in meinem Lieblingssupermarkt auf das Etikett eines angeblich „natürlichen“ Produkts schaue, die Testtube probiere und plötzlich denke: „Ist das der gleiche Geruch, der aus dem Mülleimer meines Nachbarn dringt?“, ist das nicht gerade beruhigend. Klar gibt es auch „grüne“ Alternativen, die behaupten duftneutral zu sein, aber manchmal riecht selbst die Natur so, als hätte sie sich gerade aus einem längst überfälligen Bad befreit. Wenn man denkt, dem Ganzen entkommen zu können, gibt es immer noch die Tatsache, dass selbst der Lieblingssohn stets bestrebt ist, den letzten Schimmer seines „Eau de Toilette la Lüge“ zu versprühen. Die Herausforderung einer Duftstoffallergie beginnt schon beim Einkaufen. Man könnte meinen, es wäre einfach, Produkte zu finden, die frei von Duftstoffen sind. Leider nein. 👎 Ich habe wirklich ständig Schwierigkeiten, Produkte zu finden, die wirklich und wahrhaftig völlig duftfrei sind. Betritt man eine Drogerie, oder ein Modegeschäft wird man von einer „Duftorgie“ empfangen. Eine Parfümerie zu betreten ist überhaupt nicht möglich. Bereits weit vorm Eingang begrüßt mich nicht nur der frische Duft von Zitrusfrüchten und der verführerische Hauch von Lavendel. Ein Tsunami von blumigen, fruchtigen, würzigen, holzigen, blätterigen, grasigen, moosigen oder harzigen Wellen überrollt mich. Gelegentlich flüstert mir mein innerer Schweinehund zu, meine Allergie einfach mal zu ignorieren. „Ach komm, riech dich rein, diese kleine Duftexplosion wird dir schon nichts anhaben“. Doch, wird sie! Wenn ich reinschnupper, kann das mein Wohlfühlgefühl in die Schranken weisen und ich leide tage- bis wochenlang darunter. Mein Plan für Notfälle nach einem Besuch im EKZ liegt in der Pillendose meines Rucksack. Antihistaminika! Ja, ich weiß, das liest sich nicht so glamourös wie die Werbung für ein Parfüm. Aber wenn es darum geht zu atmen, sind hustende Hasardeure keine Option. Insgesamt ist das Leben mit einer Duftstoffallergie nicht gerade ein Spaziergang im Rosengarten. Es ist eher wie eine Bootsfahrt in einer Optimistenjolle auf einer stark parfümierten Monsterwelle, 🌊 aufregend, herausfordernd, aber dennoch voller Tücken. Aber mit Humor und den richtigen Strategien kann man sich in diesen duftenden Wassern elegant bewegen, ohne über Bord zu gehen. Der Schlüssel liegt nicht darin, das Parfüm zu verteufeln, sondern eigene Grenzen klar zu kommunizieren. Wenn mich jemand in einem Fahrstuhl 🛗 mit einem Tuch vorm Gesicht sieht und dann fragt, warum ich kein Parfüm mag, lächel ich freundlich und sag: „Ich bevorzuge die stille Eleganz einer Staubflasche.“ Die Duftstoffallergie ist ein echter Partycrasher in der Welt der Aromen und Parfüms. Ich habe nun seit 50 Jahren das Vergnügen, oder sollte ich sagen, das „Duftvergnügen“ mit diesen quälenden Allergien zu leben. Ich habe einige Geschichten auf Lager, die selbst die besten Parfümeure der Welt zum Weinen bringen würden! Ich erinnere mich an den Tag vor mehr als 40 Jahren. Ich beschloss, etwas für meine Gesundheit zu tun und mich im Yoga 🧘 zu versuchen. „Aromatherapie“ klang für mich wie eine gute Idee, bis ich realisierte, dass „Aroma“ nicht nur nach frischer Luft riecht. *Inside my happy place* kam ich nicht einmal dazu, einen tiefen Atemzug zu nehmen, denn das Räucherstäbchen mit dem Namen „Himmlische Entspannung“ trieb mich in die Juckreizhölle. Der einzige Yoga, den ich damals gemacht habe, war der „flüchtige Atem“-Stil. Yoga mache ich seitdem aber trotzdem oft und ständig, nur mit Weihrauch aus dem Oman, der beflügelt mich und reinigt mental. Reisen als Allergiker? Das ist jedesmal ein Abenteuer. Der „Schmiermittel-Effekt“ der Hotelzimmer und Schiffskojen bringt mich jedesmal in 🤢 Rage. Die „komfortable“ Bettwäsche 🛌 duftet nach einem Mix aus „Fleckentferner“, „frisch gewaschen“, “himmlischer Rosenstrauss“ und „Toilettenreiniger“. Ich stehe immer blöd da, bettele um Bettwäsche und Handtücher ohne die verführerischen Duftnoten, während das Servicepersonal mit großen Augen 👀 auf meinen Allergiepass starrt, als würde ich ihnen das Geheimnis des Lebens offenbaren. Zu Hause bin ich Herrscher meines eigenen Dufts (sprich: meiner Nose). Ich verkündete die Herrschaft über Duftkerzen, Raumsprays, Deo und allen parfümierten Produkten. Ich machte mit allem Schluss. Der einzige Duft, den ich erlaube, ist der von frisch gepressten Zitronen 🍋 und japanischen Räucherstäbchen aus Heilkräutern, sowie Weihrauch zum Reinigen der Räume. Weihrauch setze ich auch zur Behandlung von Wunden ein sowie bei Verdauungsbeschwerden oder Erkrankungen der Atemwege. Im Mittelalter schätzte Hildegard von Bingen seine Wirkung bei Hörproblemen, während er in der ayurvedischen Medizin traditionell bei Infektionen verwendet wird. Ich habe auch gelernt, eine ausgezeichnete Geruchserkennung zu entwickeln. Bei einem Treffen mit Freunden stellte ich fest, dass ihr neues Lieblingsparfüm den Namen:„Rumgenörgelanallemundjedem“ trägt. Ich schnüffelte mich durch die anwesenden Frequenzen, fand die Quelle ihres Missmuts und rettete den Abend mit meinen „Duftdetektiv“-Talenten. Fakt ist, dass ich auch durch meine Duftstoffallergie einige positive Seiten entdeckt habe. Zum Beispiel kann ich auf großen Veranstaltungen wunderbar unauffällig sein. Ich bin einfach nicht dabei und fühle mich total transparent. Wenn alle anderen den anderen wie besessen ihre neuen süßlichen Parfüms unter die Nase reiben, bin ich diejenige, die ohne Duft ihre Lungen und Körperzellen bei Laune hält. Ich werde zum Trendsetter unter den Allergikern! In einer Welt voller Überladungen an Düften bin ich die, die nichts verbreitet und dennoch dufte dasteht. Ich bin also nicht nur Allergikerin, sondern auch eine Überlebenskünstlerin. Ich überstehe inzwischen Situationen, wie das Anlegen einer „Duftmaske“ zur Geruchsfilterung im vollbesetzten Fahrstuhl. Gekonnt verdränge ich die Flut der Parfüms um mich herum mit einem tiefen Atemzug unter meinem riesigen Schal 🧣(stets unter dem Motto: „Das Leben ist zu kurz für diese Parfümblase!“) Insgesamt stelle ich fest, dass meine Duftstoffallergie keine Last ist, sondern eher ein wenig Würze und viel Ruhe in mein Leben bringt. Ein bisschen Humor hilft immer, um die Menschen um mich herum aufzuklären und eine Diskussion über diese unsichtbaren Feinde von uns Allergikern zu entfachen. Vielleicht können wir ein Parfüm entwickeln, das „Allergikerfreund“ heißt, nach nichts riecht und nur gute Laune und Fröhlichkeit versprüht. Das ist für jene von uns, die sich einen Duftbastler wünschen, der sowohl Aromatherapeut als auch Schamane ist. Letztendlich ist es wichtig, sich daran zu erinnern: auch wenn das Leben mit einer Duftstoffallergie manchmal wie das Fühlen in einer überfüllten Nervenanstalt ist, so ist es auch eine Einladung, die kleinen Freuden des Lebens zu schätzen, ohne sich von dem überwältigenden Geruch „blühender duftender Freiheit“ ablenken zu lassen. Also, heben wir die allergiefreien Teetassen ☕️ und trinken auf das Leben ohne Duftstoffe! Ein ,ja Ich will’ und ,ein Hoch’ auf die Welt der neutralen Aromen für einen gesunden Körper!
*** Parfüm - Giftcocktail mit Nebenwirkungen🫣 Stoffe im Parfüm können zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen führen. Der Duftstoff kann aber auch Hitzewallungen und Atemprobleme auslösen. Duftstoffe können zu Allergien, Unverträglichkeiten, Asthmaanfällen, Kreislaufproblemen oder Hautreizungen führen.
***Auch wenn keine allergische Reaktion auf Duftstoffe erfolgt und diese somit auf den ersten Blick gut vertragen werden, kann man daraus nicht schlussfolgern, dass nur weil es der Haut „nichts tut“, der Haut dieses guttut. Duftstoffe stellen in jedem Fall eine Belastung für die Haut dar, gegen die sie ankämpfen muss. Leider kann eine Duftstoffallergie nicht durch eine Hyposensibilisierung behandelt werden, es bleibt nur die konsequente Allergenvermeidung (Allergenkarenz). Ich bitte um Verständnis dafür, dass ich immer das Weite suche, wenn ich jemanden treffe, der (aus seiner Sicht) gut riecht😝
Leserreporter:Renate Nottorf aus Seevetal |
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