So war die Schulzeit in den 1950er-Jahren
Klassentreffen nach 60 Jahren
16 ehemalige Schüler der damaligen Volksschule Fleestedt haben ein besonderes Klassentreffen gefeiert und Erinnerungen ausgetauscht
ts. Fleestedt. "Frühere Lehrer von uns waren nicht mehr dabei", scherzt der 75 Jahre alte Dieter Carstens. Das sei eben so, wenn die ehemaligen Schüler mittlerweile selbst "friedhofsblond" seien, wie sein früherer Klassenkamerad Fritz Lackmann (74) hinzufügt. Kein Zweifel, die im Jahr 1959 entlassenen Schüler der damaligen Volksschule Fleestedt haben Humor.
60 Jahre nach ihrem Schulabschluss haben sich 16 Klassenkameraden wiedergesehen. Auf Einladung ihrer damaligen Mitschüler Regine Wolfs (74) und Dieter Carstens haben sie sich im Restaurant des Wildparks Schwarze Berge zum Brunch getroffen und Erinnerungen ausgetauscht.
Unvergessen ist geblieben, dass Unartigkeiten damals mit Stockschlägen auf die Finger bestraft wurden. "Den Stock haben wir selbst mitgebracht. Haselnuss sollte es sein, aus dem Forst Höpen", erzählt Dieter Carstens.
Und obwohl die deutsche Fußballnationalmannschaft inmitten ihrer Schulzeit überraschend Fußball-Weltmeister geworden war, blieb der Fußball an der Schule tabu. "Wir durften auf dem Schulhof nicht Fußball spielen", sagt Fritz Lackmann. Einen Sportplatz gab es noch nicht. Gespielt wurden Völkerball oder Schlagball.
Die Schulbücher haben die Eltern selbst kaufen müssen. Das sei ein finanzieller Kraftakt gewesen. "Eine Möglichkeit war, von den oberen Klassen gebrauchte Bücher zu kaufen. Das war günstiger", sagt Fritz Lackmann. Damals gab es noch die Schulspeisung, wenn auch nicht regelmäßig. Milchsuppe sei da auf den Tisch gekommen. Die Klassenfahrt mit Übernachtung ging in die Jugendherberge nach Mölln.
Den Luxus, mit dem Auto zur Schule gefahren zu werden, kannten die Volksschüler nicht. Zu Fuß seien sie zur Schule gelaufen, 30 bis 45 Minuten lang. Der Rückweg habe dann auch mal zwei Stunden gedauert, erinnert sich Erhard Hillmer (74). Weil die Jungen und Mädchen beim Spielen die Zeit vergaßen.
Von den insgesamt 32 Mitschülern (17 Jungen und 15 Mädchen) von einst seien inzwischen fünf verstorben. Die meisten Klassenkameraden von einst leben noch in der näheren Umgebung. Ein Mitschüler, ein früher Kapitän, hat sich in Thailand niedergelassen. Eine Klassenkameradin ist in der Schweiz heimisch geworden.
Es war das mittlerweile vierte Klassentreffen. "Wir haben uns immer gut verstanden. Alle hatten nichts, das verbindet", sagt Regine Wolfs. Bereits im nächsten Jahr ist ein Wiedersehen geplant. Die Klassenkameraden von einst werden dann jeweils 75 Jahre alt sein. "Das ist doch ein Grund zum feiern", sagt Regine Wolfs, die das Wiedersehen organisiert.
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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