Jahreshauptversammlung

Was Wiepenkathens Feuerwehrleute bewegt

Wiepenkathen.  Kurz bevor Ortsbrandmeister Jörg Bastian am Freitagabend die Gäste der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Wiepenkathen begrüßen konnte, kam der Alarm: Brandgeruch bei einem Wohnhaus. Doch ein Eingreifen der Einsatzkräfte war nicht notwendig und so konnte der Feuerwehrchef alsbald seinen umfangreichen Jahresbericht vortragen.

143 Mal rückten die Wiepenkathener Feuerwehrleute 2024 aus (sieben Mal mehr als 2023). Umgestürzte Bäume, voll Wasser gelaufene Keller, Verkehrsunfälle, Personensuchen – die Aufgaben waren vielfältig. Bei den 21 Feuern blieben der Großbrand einer leerstehenden Hofstelle und der Brand eines Doppelcarports in Erinnerung. 38 Mal wurde die Notfallgruppe zu Reanimationen alarmiert. 51 Menschen wurden aus Notlagen gerettet, Sachwerte in Höhe von 3,5 Millionen Euro durch das schnelle Eingreifen der Einsatzkräfte gesichert.

Ob Fußballturniere, Schützenfest, Laternenumzug, Weihnachtsmarkt oder Dorfrallye: Das Miteinander der Vereine und Organisationen wird in Wiepenkathen großgeschrieben. Die Feuerwehr ist immer mit Rat und Tat zur Stelle und nicht selten auch Gastgeber. Das gemeinsam mit dem Heimatverein auf dem Feuerwehrgelände ausgerichtete Ernte- und Feuerwehrfest ist längst ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender des Dorfes geworden. Auch 2024 haben Wiepenkathener Kameraden den Ukraine-Hilfstransport des Landkreises unterstützt.

Starkes Interesse an Kinder- und Jugendfeuerwehr

Zwölf Neuzugänge verzeichnet die 82 Kameradinnen und Kameraden starke Einsatzabteilung. Die Kinderfeuerwehr (19 Mädchen und Jungen) ist sehr beliebt, wovon auch eine Warteliste mit 43 Kindern zeugt. Ausgebucht ist auch die Jugendfeuerwehr (30 Mädchen und Jungen). Die Altersabteilung zählt 20 Mitglieder. Der Förderverein hat 220 Mitglieder, in den vergangenen neun Jahren stellte der Verein finanzielle Mittel von mehr als 200.000 Euro bereit.

In diesem Jahr soll der neue Mannschaftstransportwagen als Ersatz für ein mehr als 20 Jahre altes Fahrzeug ausgebaut werden. Im nächsten Jahr soll das neue Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20, das ein 28 Jahre altes Löschgruppenfahrzeug LF 8 ersetzt, ausgeliefert werden. Der Ortsbrandmeister hofft, dass das Projekt Feuerwehrhaus-Neubau ab 2030 realisiert wird. Das bisherige Gebäude weist viele altersbedingte Schäden auf, seit Jahren ist etwa das Dach der Fahrzeughalle undicht.

Jörg Bastian dankt dem Rat für das klare Votum beim Beschluss des Feuerwehrbedarfsplans, der jetzt umgesetzt werden muss. Der Ortsbrandmeister macht sich für stadtweit einheitliche Standards – etwa bei der Fahrzeugbeschaffung – stark. Die Hansestadt Stade werde in den nächsten Jahren viel Geld in die Modernisierung ihrer Feuerwehr investieren müssen. Auch personell wird sich einiges ändern: Die Amtszeit von Stadtbrandmeister Klaus-Daniel Ney endet 2026, sein Stellvertreter Wilfried Sprekels scheidet bereits zum Jahresende 2025 aus. Beide stehen nicht erneut zur Wahl, die Suche nach Kandidaten für die Nachfolge läuft an.

Großer Dank aus Stades Kommunalpolitik

Bürgermeister Sönke Hartlef dankt den Einsatzkräften, ihren Partnern und den Arbeitgebern. Besonders hebt er das segensreiche Wirken der Notfallgruppe, die auch außerhalb der Ortschaft aktiv wird, hervor. Kinder- und Jugendfeuerwehr in Wiepenkathen seien zusammengenommen die größte Nachwuchsorganisation in der Stadtfeuerwehr. „Hier wird absolut wertvolle Arbeit geleistet“, betont der Bürgermeister. Der Neubau der Fahrzeughalle sei im vom Rat verabschiedeten Investitionsplan enthalten. Das neue HLF 20 sei mit 628.000 Euro veranschlagt: „Es ist jeden Euro wert und wird gebraucht.“

Wiepenkathens Ortsbürgermeister Hendrik Deede nennt die Feuerwehr einen „unverzichtbaren Bestandteil unserer Ortschaft“. Die Arbeit der Ehrenamtlichen sei von unschätzbarem Wert. Sie seien die wahren Helden der Ortschaft. Die Veranstaltungen im Dorf seien ohne die Feuerwehr nicht möglich. Die herausragende Jugendarbeit sei beispielgebend. „Ihr könnt stolz sein auf das, was ihr für die Allgemeinheit leistet“, sagt der Ortsbürgermeister.